It’s more fun in the Philippines.
So lautet der offizielle Slogan des philippinischen Department of Tourism, und sicher hat das Land ebensoviel zu bieten wie seine touristisch besser erschlossenen Nachbarn Thailand oder Bali. Manila, die Hauptstadt der Philippinen, ist jedoch nicht unbedingt ein touristisches Paradies, auch wenn von der hohen Kriminalitätsrate in größtem Maße die Einheimischen betroffen sind. In diesem Milieu ist der von Erik Matti inszenierte Actionthriller “On the Job – Showdown in Manila“ angesiedelt.
Tatang sitzt seit 13 Jahren eine Haftstrafe ab, seine Familie weiß jedoch nichts davon. Denn aufgrund der Zusammenarbeit mafiöser Elemente mit den Behörden bekommt er regelmäßig Freigang, bei dem er vor seiner Familie den Schein eines Pendlers auf Heimurlaub aufrecht erhalten kann. Dafür muss er regelmäßig Jobs als Killer ausführen – ein nahezu perfektes System, denn wer hat ein besseres Alibi als ein einsitzender Häftling? Unterstützt wird Tatang von seinem Protegé Daniel, der ihm bei seinen Aufträgen den Rücken freihält. Sein letzter Job erregt jedoch die Aufmerksamkeit zweier Polizisten, Sgt. Acosta, der wegen seiner gewissenhaften Amtsauslegung nie über den Rang eines Sergeants gekommen ist, sowie Francis, Beamter des National Bureau of Investigation NBI. Francis ist außerdem der Schwiegersohn des hochrangigen Regierungsbeamten Manrique, der ihn in seiner Karriere unterstützt. Dieser empfiehlt Francis, nicht zu viele Ressourcen in seinen neuen Fall zu stecken. Als Francis dennoch weitermacht, wird ihm klar, was hinter dieser Empfehlung steckt: Der Fall reicht bis in die höchsten Regierungsebenen und auch Manrique hat durchaus keine weiße Weste. Von nun an sieht sich Francis konfrontiert mit einem Mix aus Gefälligkeiten und Bedrohungen, die ihn von der Lösung des Falles abhalten sollen.
Matti setzt seinen Thriller mit einer grandiosen Coolness um, der Vorspann ist mit grobkörnigen Schwarzweiß-Bildern unterlegt, die einen Doku-Stil suggerieren. Dazu berichten unterschiedliche Nachrichtensprecher aus dem Off über die Entwicklung von Gewalt und Korruption in Manila. Dieses Stilmittel ist dem Umstand zu verdanken, dass der Film laut Presseinfo auf einem “skandalumwitterten echten Fall” basiert. Dieser Information kann man gerne misstrauen, Ähnliches hatten bereits die Coen-Brüder über ihr Drama “Fargo” behauptet. Fakt ist, dass das Land im internationalen Vergleich eine hohe Korruptions- und Gewaltrate aufweist und der Film nichts zeigt, was nicht möglich wäre. Genau wie ein Slum in Manila, versammelt “On the Job” die hässlichen Seiten eines armen Landes. Kontrastiert werden diese Bilder durch den Prunk und Luxus der herrschenden Kaste, die es nicht schafft, durch Zurschaustellung schöner Statussymbole die Hässlichkeit ihres Verhaltens zu kaschieren – und dies auch gar nicht will, weil sie es nicht nötig hat.
Die Stimmung des Filmes erinnert an US-Amerikanische Actionfilme aus den 1970ern – schwitzende Männer, die Arges im Sinn haben und ihren Colt besser zu handhaben wissen als mit Messer und Gabel zu essen, staubige Straßen und schöne Frauen, die bei einem oberflächlichen Blick auf den Plot eine nebensächliche Rolle spielen, die aber als Katalysator für machistisch-motivierte Handlungen der Männer dienen. Unterlegt ist dies mit funkig-rockiger Mackermusik, dem Besten aus der philippinischen Popmusik, die die Optik des Filmes überzeugend und konsequent begleitet.
Ergänzt wird der Film durch ein sechsminütiges Making Of (unterlegt mit unpassenden Metalgitarren-Riffs, aber was solls…), sowie entfallenen Szenen.
Obwohl auch die Synchronisation gelungen ist, sei hier noch die originalsprachliche Version empfohlen. Auch wenn die wenigsten Zuschauer des deutschen Marktes Tagalog sprechen dürften, trägt der kantige Sound dieser Sprache sehr zur Atmosphäre des Filmes bei – it’s more fun.
Cover & Szenenbilder © Koch Media
- Titel: On the Job – Showdown in Manila
- Originaltitel: On the Job
- Produktionsland und -jahr: Philippinen, 2013
- Genre:
Thriller, Drama, Action
- Erschienen: 28.05.2015
- Label: Koch Media
- Spielzeit:
ca. 115 Minuten auf 1 DVD
ca. 121 Minuten auf 1 Blu-Ray - Darsteller:
Piolo Pascuel
Gerald Anderson
Joel Torre - Regie: Erik Matti
- Drehbuch: Michiko Yamamoto
Erik Matti - Kamera: Ricardo Buhay
- Schnitt: Jay Halili
- Musik: Erwin Romulo
- Extras:
Entfallene Szenen, Making of, Original Kinotrailer - Technische Details (DVD)
Video: 1.78:1 (16:9)
Sprachen/Ton: Deutsch, Tagalog
Untertitel: Deutsch
- Technische Details (Blu-Ray)
Video: 1.78:1 (16:9)
Sprachen/Ton: Deutsch, Tagalog
Untertitel: Deutsch
- FSK: 16
- Sonstige Informationen:
Produktseite auf Koch Media
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Wertung: 12/15 dpt