Literaturblogger vs Feuil … huaaarch … gähn! oder: Club der coolen Kopfnicker


Einhorn + Zeitung = autsch!
© siehe Ende des Artikels

Einmal mehr – vielleicht ist die Tatsache auch dem Sommerloch zuzuschreiben – prügelt das “böse” Feuilleton auf den “armen” Literaturblogger ein. Um diese fürwahr ermüdende Debatte soll es hier nicht gehen, auch nicht um den WELT-Artikel über “den Tobi mit dem fehlenden N”, sondern eher um den Umgang mit alledem, denn die Reaktionen sind zum wiederholten Male überwiegend eines: soft-hysterisch, nervig und uncool.

Ein paar Gedankenfetzen dazu:

  • Die Negativmerkmale eines Etwas (hier: Literaturblog) erhalten in der Regel mehr Aufmerksamkeit als dessen Positivmerkmale. Das ist sowohl in der Gesellschaft als auch in den Medien völlig normal. Doch für das Mitglied einer Gesellschaft gilt dasselbe wie für einen Literaturblogger: Der Literaturblogger sollte sich Kritik zu Herzen nehmen und es besser machen. Selbstreflexion nennt sich das Zauberwort.
    Coole Blogger üben Selbstreflexion.
    Coole Blogger beseitigen Negativmerkmale.
  • Schlechte Blogs werden nicht besser, wenn sich die Betroffenen dünnhäutig und beleidigt oder aber auch eingeschnappt-sarkastisch und in “Ich-tue-so-als-stünde-ich-über-allem”-Manier äußern.
    Coole Blogger stehen über allem.
  • Schlechte Blogs werden auch nicht besser, wenn sich all die, die sich ebenfalls angesprochen fühlen, in Bauchpinselei üben und dem Betroffenen beipflichten, wie toll doch alles sei. Herzchenherzchen.
    Coole Blogger sind toll.
    Coole Blogger brauchen keine Herzchenherzchen.
  • Schlechte Blogs werden ebenfalls nicht besser, wenn man in episch langen Kommentaren auf das böse Feuilleton eindrischt.
    Coole Blogger hauen nicht zurück.
    Coole Blogger bleiben cool.
  • So lang es Einhorn-Glitzer-Blinke-Buchblogs gibt, die beepworld-Alpträume triggern, so lang wird es (nicht nur, aber vor allem) Feuilletonisten geben, die Blogs belächeln.
    Coole Blogger brauchen kein Glitzer.
    Coole Blogger brauchen kein Blinkeblink.
    Coole Blogger triggern keine Alpträume.
    Coole Blogger brauchen keine Einhörner. Höchstens ironische.
  • So lang Klischees bedient werden, werden Klischees auch aufgegriffen und schlimmstenfalls durch den Kakao gezogen.
    Coole Blogger bedienen keine Klischees. Höchstens auf ironische Weise.
  • So lang sich der Literaturblogger als Opfer sieht, so lang wird der Literaturblogger auch Opfer sein.
    Coole Blogger sind keine Opfer.

 

Du hast bei mindestens der Hälfte der Punkte mit dem Kopf genickt? Kopfnicken sieht cool aus. Du bist cool. Gratulation, Du bist ab sofort Mitglied im Club der coolen Kopfnicker. Austritt unmöglich.


Das Pummeleinhorn (Shop hier) kam nicht zu Schaden und stand freiwillig für das Foto Modell. Ich mag das Pummeleinhorn. Ein großes Dankeschön für das Ursprungsfoto geht an Susanne Kasper von Literaturschock.

Hinweise zum Bild:
Pummeleinhorn © Pummeleinhorn GmbH
Foto © creativecommons CC-BY 2.0 Literaturschock.de/Susanne Kasper
Modifikationen (Bewegungsunschärfe, Sternchen, Schrift) von Chris Popp


4 Kommentare
  1. Ich denke mir auch immer, dass die beste Reaktion auf solche Feuilleton-Artikel wäre, sie zu ignorieren … Allerdings scheint das nicht zu funktionieren, denn jedes Mal holt jemand anderer dann zum Schlagabtausch aus, kommt mir vor. Mir persönlich ist das eigentlich ziemlich egal, ich mach mein Ding mit meinem Blog – da isses mir herzlich egal, was Feuilletonisten davon halten :D. Und dein Statement bezüglich Glitzer und Blinkeblink kann ich auch nachvollziehen, aber das hängt wohl auch damit zusammen, dass es hier einen gewissen Alters- und Geschlechterunterschied gibt (20jährige Buchbloggerin gegen 40jährigen Feulletonisten, vermute ich, okay, Ausnamen gibt es sicher, soll auch nur ein Beispiel sein) …

    Liebe Grüße
    Ascari

  2. Ach ja. Die leidige Diskussion. Hab den Artikel leider nicht gelesen, da ich die Welt heute nicht mehr bekommen habe… Stand irgendetwas Interessantes drin?

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