Klaus Vieweg, Olivia Vieweg – Die Philosophie in Star Trek (Sachbuch)


Vieweg/Vieweg - Die Philosophie in Star Trek © Cross CultPhilosophie ist wohl die Geisteswissenschaft, die für einen normalen Menschen am schwierigsten zu erfassen ist. Das, worüber sich Philosophen Gedanken machen, ist häufig sehr abstrakt und nur sehr schwer nachzuvollziehen. Umso größer dann natürlich der Respekt vor jenen, die dies studiert haben. Und umso erstaunter, wenn man mal erfährt, dass ein Schauspieler wie Tom Gerhardt sogar in diesem Fach eine Abschlussarbeit geschrieben hat.

Dabei ist Philosophie überall im Alltag vertreten. Man merkt es nur nicht. Auch bekannte TV-Serien haben Handlungen, in denen unbemerkt diese Geisteswissenschaft Grundlage des Plots ist.

Klaus und Olivia Vieweg wollen das mit „Die Philosophie von Star Trek“ ändern. Er wurde 1953 geboren und lehrte an Universitäten wie der Ruhr-Universität Bochum oder der Universität in Kyoto. Sie wurde 1987 geboren und hat Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität studiert. Seitdem arbeitet sie als Künstlerin von Graphic Novels, und Illustratorin von Projekten im Kinder- und Jugendbuchbereich sowie für Werbeagenturen.

Und es ist eben diese Mischung, die dafür sorgt, dass dieses Buch vor allem im Vergleich zu anderen Bänden, die sich mit der Philosophie in Star Trek beschäftigen, so hervorsticht. Denn die harten, philosophischen Texte werden regelmäßig durch die gelungenen Illustrationen aufgelockert. Dabei sind diese entweder eine Wiedergabe einer entsprechenden Szene aus „Star Trek“ oder einfach nur eine repräsentative Darstellung, die im Kontext passt.

Allerdings ist „Die Philosophie in Star Trek“ alles andere als leicht zu lesen. Das räumt auch der Autor selbst ein und bittet den Leser um Geduld. Es ist diese Offenheit, die einen deben azu animiert, dem Buch eine Chance zu geben und es nicht entnervt nach der ersten schwierigen Passagen beiseitezulegen. Denn Philosophie, und das betont Klaus Vieweg in der Einleitung, ist keine einfache Geisteswissenschaft.

Man muss schon seinen Verstand benutzen, um die diversen philosophischen Gedankengänge nachzuvollziehen. Der „Star Trek“-Kontext hilft da nur bedingt. Es erleichtert einem, den Basisgedanken nachvollziehen zu können. Doch darüber hinaus sind dies allenfalls Meilensteine, an denen man sich orientieren kann. Denn was zwischen diesen geschieht, ist harte, philosophische Arbeit.

Interessant ist, dass das Kreativteam sich in diesem Buch nur auf die originale „Star Trek“-Crew konzentriert. Sieht man sich an, wieviel Inhalt Autor Klaus Vieweg schon allein aus dieser klassischen Serie und den entsprechenden Filmen ziehen konnte, ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar. Und es erweckt den Wunsch, dass, falls irgendwann ein Nachfolger herauskommen sollte, sich dieser dann über TNG oder DS9 oder eine der anderen Fernsehserien drehen sollte. Es gibt mehr als genug Material dafür.
Die Illustrationen von Olivia Vieweg sind sehr gut geworden. In Schwarz/Weiß gehalten hat sie ein Auge dafür, das wichtigste in einem Bild unterzubringen. Und gleichzeitig eine Hommage an die Vorlage zu geben und dabei ihren eigenen Stil zu behalten.

Vielleicht ist dieses Buch nicht für jeden etwas. Aber es ist auf jeden Fall einen Blick wert.

Cover © Cross Cult

 

  • Autor: Klaus Vieweg, Olivia Vieweg
  • Titel: Die Philosophie von Star Trek
  • Verlag: Cross Cult
  • Erschienen: 06/2016
  • Einband: Taschenbuch
  • Seiten: 300
  • ISBN: 978-3-86425-865-7
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten

Wertung: 14/15 dpt


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