Peter Boxall – 1001 Bücher: die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist. (Sachbuch)


Das Besondere an der „1001“-Reihe ist, dass sie immer wieder neu aufgelegt und dabei gleichzeitig auch überarbeitet wird. Alte Sachen fliegen raus, neue kommen rein. Das trifft auch auf „1001 Bücher, die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist“ zu, das jetzt in der siebten Auflage vorliegt. Garniert mit einem Titelbild, das den Autoren Paul Auster darstellt, darf man sich auf 960 Seiten freuen, auf denen jede Menge Romane vorgestellt werden.

Auch dieses Mal ist der verantwortliche Redakteur, der alles leitet, Peter Boxall. Der britische Professor hat die Reihe schon von Beginn an geleitet und kann dementsprechend auf einiges an Erfahrung zurückblicken. Hauptberuflich arbeitet er als Professor of English an der Universität von Sussex.

Die Faszination, die diesem Werk zu Grunde liegt, ist vor allem die, dass man sich auf jede Menge Entdeckungen freuen darf. Und wenn man den Band durch hat, darf man auch selbst überlegen, ob die getroffene Auswahl überhaupt so gut ist. Dabei trifft der alte Spruch zu, dass man sich über Geschmäcker aufs Vortrefflichste streiten kann.

So ist es zwar erfreulich, dass mit Jules Verne, H. P. Lovecraft und William Gibson Vertreter von Genres vertreten sind, die man vermutlich nicht zur Hochliteratur zählen würde. Aber gleichzeitig vermisst man den ein oder anderen Namen. Kein Robert E. Howard? Schließlich war er ein Zeitgenosse Lovecrafts und sein Werk durchaus einflussreich. Ebenso könnte man darüber debattieren, ob die Aufnahme von Alan Moores und Dave Gibbons Meisterwerk „Watchmen“ den Comics Genüge tut, oder ob da noch ein paar mehr mit in den Band hätten reinkönnen. Letzterer Eindruck könnte auch daran liegen, dass eine Neuauflage von „1001 Comics“ schon seit Ewigkeiten auf sich warten lässt. Und dann ist man verwundert, wenn eine deutlich minderwertigere englische Übersetzung  mit hiningenommen wird, anstatt die Originalversion, wie zum Beispiel bei „Journey to the West“. Allerdings ist dies Kritik auf hohem Niveau, da diese Ausreißer nach unten spärlich vorhanden sind.

Dabei ist das Buch nach Jahrhunderten und in diesen dann nach Erscheinungsjahr sortiert. Das erste Werk, das „1001 Bücher“ auflistet, ist „Tausendundeine Nacht“ aus dem Jahr 850, was auch ein guter Hinweis darauf ist, wie international das Werk ist. Natürlich stammt ein Großteil der vorgestellten Bücher aus dem englischen Sprachraum. Doch auch Werke aus Deutschland, Japan oder Spanien findet man hier vor. Dabei werden sie immer knapp von einem der 157 Rezensenten vorgestellt. Manchmal ist es sogar interessanter, deren Meinungen zu lesen, als über das Buch an sich etwas zu erfahren, weil man den Eindruck hat, dass sie zu sehr etwas aus einer Geschichte herausinterpretieren.

Man muss gleichzeitig auch betonen, dass es den Machern von „1001 Büchern“ wieder gelungen ist, alle relevanten Informationen auf einen Blick anzugeben. Man erfährt, wann und wo der Autor geboren und gestorben ist, wann und wo der Roman ursprünglich herauskam, falls es sich um eine Übersetzung handelt und wie der Originaltitel lautet. Ebenso wird gekennzeichnet, wenn ein Band noch nie in Deutschland herausgekommen ist.

Für bibliophile Leute, oder solche, die neugierig sind, was man zur „Hochliteratur“ zählen kann, ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

Cover © Edition Olms

  • Autor: Peter Boxall (Redakteur)
  • Titel: 1001 Bücher: die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
  • Originaltitel: 1001 Books You Must Read Before You Die
  • Übersetzer: Maja Ueberle-Pfaff, Thomas Marti
  • Verlag: Edition Olms
  • Erschienen: 02/2017
  • Einband: Broschiert
  • Seiten: 960
  • ISBN: 978-3-283-01250-2
  • Sonstige Informationen:
    Produktseite
    Erwerbsmöglichkeiten

Wertung: 15/15 dpt


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