Paddy Buckley ist mit Leib und Seele Bestatter. Als eine attraktive Witwe seine Zuwendung braucht, gibt er sie ihr – doch sie stirbt auf dem Höhepunkt seines körperlichen Trostes. Geschockt von diesem Erlebnis überfährt er auf dem Heimweg einen Fußgänger. Der Tote ist der Bruder des gefährlichsten Gangsters von ganz Irland, Vincent Cullen. Jetzt hat er eine tote Witwe und einen toten Gangster am Hals, für die er obendrein auch noch die Beerdigung auszurichten hat! Er muss also höllisch aufpassen, sich nicht zu verraten. Denn Cullen hat geschworen, den Tod seines Bruders zu rächen. Eine rasante Verfolgungsjagd durch Dublin beginnt. Zum Glück ist Paddy einfallsreich und kann sich auf seine Freunde verlassen …
Eigene Meinung:
Der Klappentext lässt es schon vermuten – in “Die letzten vier Tage des Paddy Buckley” geht es doch etwas makaber zu.
Ein Roman aus der Sicht eines Totenbestatters ist definitiv eher eine Seltenheit, wenngleich nicht verwunderlich, nachdem der Autor Jeremy Massey doch einer Familie von Leichenbestattern entspringt. Da floß wohl das ein oder andere Insiderwissen mit in die Erzählung ein.
Die Geschichte beginnt ja schon ein bisschen skurril. Die schwangere Frau von Paddy Buckley ist verstorben und daraufhin konzentriert sich der Leichenbestatter voll und ganz auf sein Geschäft. Durch seine Professionalität und Genauigkeit zählt er zu einem der Besten seiner Zunft in Dublin. Als er eines Tages zu einer Witwe fährt, macht Paddy einen entscheidenden Fehler – er lässt sich auf sie ein und spendet ihr Trost. Das die Dame dabei gleich das zeitliche segnet ist wohl Pech.
Damit beginnt dann ein Art Katz- und Mausspiel. Wäre nämlich dieser unfreiwillige Todeskoitus nicht schon genug, ist der gute Paddy nach dem Koitus mortalis so aufgewühlt, dass er bei der Heimfahrt einen Fußgänger übersieht und letztlich überfährt. Blöd nur, dass es der Bruder des Gangsterbosses schlechthin ist. Geht noch was?
Tags darauf steht besagter Unterweltkapazunder im Bestattungsunternehmen und ausgerechnet Paddy soll alles für die Beerdigung regeln.
In der Ich-Perspektive erzählt, erlebt die Leserschaft nun die letzten aufregenden Stunden zwischen Flucht, Verstecken und sich seinem Schicksal ergeben. Zwar kann Paddy auf seinen besten Freund Christy oder seinen Chef Frank zählen, doch schlussendlich muss er sich selbst Vincent Cullen und seinen Schlägern stellen. Dabei geht es teilweise sogar etwas übersinnlich bzw. esoterisch zu.
Fazit:
Was als skurrile Geschichte mit schwarzen Humor begann, endet dann in einer durchschnittlichen Gangstergeschichte. Für zwischendurch ist das Erstlingswerk “Die letzten vier Tage des Paddy Buckley” des irischen Autors Jeremy Massey dennoch zu empfehlen.
- Autor: Jeremy Massey
- Titel: Die letzten vier Tage des Paddy Buckley
- Originaltitel: The Last Four Days of Paddy Buckley
- Übersetzer: Herbert Fell
- Verlag: carl’s Books
- Erschienen: 09/2016
- Einband: Broschiert
- Seiten: 272
- ISBN: 978-3570585559
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Wertung: 9/15 dpt
Cover © carl’s Books