In der lediglich dreizehn Episoden kurzen siebten Staffel wird der “außerberufliche” Fokus der Protagonisten Seeley Booth und Dr. Temperance “Bones” Brennan” hauptsächlich auf die persönliche Vergangenheit der beiden gerichtet, doch ebenso wird selbstverständlich Bones’ Schwangerschaft (die man anhand der tatsächlichen Schwangerschaft ihrer Darstellerin Emily Deschanel in die Serie schreiben musste) und spätere Elternschaft der beiden beleuchtet, was die beiden vor einige Herausforderungen stellt – denn irgendwie muss das Ganze auch mit den Berufen unter einen Hut gebracht werden. Nicht einfach, zumal das ungleiche Paar schon vor den elterlichen Freuden anhand der Eigenarten des anderen immer wieder voneinander … nun … überrascht ist.
Auch Angela und Jack Hodgins, die vor geraumer Zeit ebenfalls Eltern geworden sind, sind beruflich stark involviert, weswegen es für sie ebenso schwierig und haarig ist, Zeit für ihr Kind aufzubringen. Hierfür greifen sie anfangs zu unkonventionellen Methoden, die nicht so ganz funktionieren wollen. Leiterin Dr. Saroyan hat derweil ganz andere Probleme, denn der neue Praktikant Finn Abernathy verdreht ihrer Tochter den Kopf und muss im Team anhand seiner kriminellen Vergangenheit um Akzeptanz kämpfen, wobei er auch ihre Unterstützung benötigt.
Die Struktur der Serie hat sich in dieser Staffel praktisch überhaupt nicht verändert, und so wechseln die Episoden meist zwischen persönlichen und beruflichen Dingen. In Letzteren darf der Zuschauer wieder über schön makabre, eklige und skurrile Bilder freuen: Auf einem Paintball-Spielplatz wird eine weibliche Leiche gefunden, ein in Folie eingeschweißter Märchenprinz stellt das Team vor Rätsel, ebenso wird eine Leiche einer Wettesserin identifiziert. Zerstückelte Leichen in der Post? Ein Genie, der einen Code in Knochen eingraviert, welcher die Computer des Jeffersonian infiltriert? Ein Gefängnisausbrecher in der Kanalisation? Ein über die Autobahn verteilter Schnäppchenjäger? Eine Leiche am Filmset? Alles vorhanden. Mangelnde Kreativität hinsichtlich bizarrer Fälle kann man den Machern also zu keiner Zeit vorwerfen.
Auffällig ist, dass die Serie seit der fünften Staffel zunehmend “soapy” geworden ist, und das kann man sowohl positiv als auch negativ auffassen. Crime- und Wissenschaftspuristen mag dies sauer aufstoßen, doch die, die menschlichere Komponenten zu schätzen wissen, dürften in den meisten der vorliegenden Episoden über die Marotten der einzelnen Figuren schmunzeln, bei ihren zwischenmenschlichen Angelegenheiten gleichermaßen grinsen und mitleiden. Und mal ehrlich: Ernste und negativlasitge Serien gibt es doch zuhauf, und bei “Bones” werden eben nicht ausschließlich die Rezeptoren der krimiaffinen Klientel stimuliert. Multitexturalität heißt das Zauberwort. Und die sorgt in Kombination mit brillanten Darstellern, tighten Storylines (episoden- wie staffelübergreifend) und hochprofessionell-perfektionistischen Settings für hervorragende Unterhaltung in zahlreichen Facetten.
Hier und da hätte vielleicht etwas Innovation gut getan, da eine Serie durch Routine sehr schnell Gefahr laufen kann, uninteressant zu werden, doch qualitativ bewegt sich “Bones” auf einem solch hohen Niveau, dass solche Befürchtungen (noch) unbegründet sind. Dennoch: Ein neuer Kick, ein neuer Twist, das wäre schon wünschenswert – und da sind Vergangenheitsaufbereitung sowie ein neuer Praktikant vielleicht etwas wenig. An Extras hat man auch dieses Mal nicht gespart, doch während in den ersten Staffeln immer wieder mal neue Erkenntnisse und neue Blickwinkel möglich waren, bleiben echte Aha-Momente dieses Mal leider aus.
Somit kann fazitiert werden: Solide Staffel mit etwas Verbesserungspotential, jedoch nicht in dramatischem Maße – und wie auch sonst hat die Serie nicht spektakulär viel mit den Kathy Reichs-Romanen zu tun, die quasi als Vorlage für die Serie dienen. Plump und floskelhaft gesagt bekommt der Fan der Serie getreu dem Persil-Slogan “…da weiß man, was man hat!” genau das, was ihn erwartet.
Cover und Packshot © 2013 Twentieth Century Fox Home Entertainment
- Titel: Bones – Die Knochenjägerin
- Originaltitel: Bones
- Staffel: 7
- Episoden: 13
- Produktionsland und -jahr: USA, 2011
- Genre:
Krimi
Drama
Humor
- Erschienen: 05.07.2013
- Label: 20th Century Fox Home Entertainment
- Spielzeit:
ca. 9 Stunden auf 4 DVDs - Darsteller:
Emily Deschanel
David Boreanaz
Michaela Conlin
T. J. Thyne
Tamara Taylor
John Francis Daley
Ty Panitz
Patricia Belcher
Ryan O’Neal
Brendan Fehr
Eugene Byrd
Carla Gallo
Michael Badalucco
Michael Grant Terry
Joel Moore
Pej Vahdat
Luke Kleintank
und viele mehr
- Produktion:
Hart Hanson
Barry Josephson
Stephen Nathan
Ian Toynton
Kathy Reichs - Idee: Kathy Reichs
- Musik:
Peter Himmelman
Sean Callery - Extras:
- Entfallene Szene zur Episode
“Letzte Erinnerungen in einem flachen Grab” - Making of “Der Glanz und die
Grausamkeit in Hollywood” - Diskussion auf dem Roten Teppich
- Audiokommentar zur Episode “Verhängnisvolle
Rückkehr der Vergangenheit” von
Hart Hanson und Ian Toynton - Zusätzliche Szene zur Episode “Verhängnisvolle
Rückkehr der Vergangenheit” - Spaß am Set
- Entfallene Szene zur Episode
- Technische Details (DVD)
Ton: D, GB (DD 5.1)
Untertitel: D, GB und mehr
Video: 16:9 (1,78:1)
- FSK: 16
- Sonstige Informationen:
Info und Erwerbsmöglichkeiten @ Fox.de
Wertung: 11/15 dpt