Blacklight
Liam Neeson ist der Mann fürs Grobe. Das hat er bereits in Filmen wie “96 Hours – Taken”, “A-Team” oder “The Grey – Unter Wölfen” bewiesen. Jetzt will er dies mit seiner neuen Hauptrolle in “Blacklight” erneut zur Schau stellen, was ihm allerdings nur bedingt gelingt.
Der nordirische Haudegen spielt Travis Block, einen “Ausputzer” des FBI, welcher direkt dem FBI Chef Gabriel Robinson unterstellt ist und für ihn sprichwörtlich den Wagen aus dem Dreck zieht. Sprich: sobald Agenten in Gefahr sind, hat Block alle Befugnisse für deren Rettung.
Mittlerweile ist Travis in die Jahre gekommen und will nun mehr Zeit mit seiner Enkelin verbringen, nachdem er das mit seiner Frau und Tochter nicht geschafft hat. Dass er nebenbei paranoide Züge alá Adrian Monk aufweist, ist weder für sein Privatleben, noch für sein berufliches Umfeld von großer Hilfe.
Nachdem eine junge Politaktivistin ermordet wurde und Travis Schützling Dusty (Taylor John Smith) scheinbar den Verstand zu verlieren scheint, wittert die Journalistin Mira Jones (Emmy Raver-Lampman) eine große Story dahinter. Ihr Chef hingegen will davon nichts wissen, solange keine Fakten am Tisch liegen. Fake News, gibts bei ihm keine. Grundsätzlich eine sinnvolle Einstellung.
Nach und nach muss also Travis die Gradwanderung schaffen, zwischen Großvater-Rolle und der vermeintlichen Verschwörung nachzugehen.
All das passiert in einem gemächlichen Erzähltempo mit 1990er-Jahre Hintergrundgedönse, einer langatmigen Verfolgungsjagd und lahm choreografierten Kämpfen. Gut, Liam Neeson ist mittlerweile auch schon 70 Jahre alt und immerhin aktiver als Bruce Willis in seinen letzten Machwerken.
Leider bietet “Blacklight” wenig Neues. Die große Bundesbehörde mit einem alten, weißen Mann als korrupten Führer, der sich seinem Land aufopfernde Held der Geschichte, unschuldige Opfer, all das konnte bereits zig Mal gesehen werden. Die Drehbuchautoren haben es leider nicht geschafft, dass mit den Protagonisten eine nähere Bindung aufgebaut werden kann. Alle Charaktere wirken zu aufgesetzt und austauschbar.
Was der Filmtitel übrigens mit dem Inhalt zu tun hat, bleibt mir auch noch ein Rätsel.
Fazit: “Blacklight” ist ein müder Abklatsch typischer Actionfilme der 1990er-Jahre. Das Potenzial mit einer Verschwörung im FBI wäre da gewesen, doch auch Liam Neeson kann hier wenig zur Ehrenrettung beitragen.
- Titel: Blacklight
- Originaltitel: Blacklight
- Produktionsland und -jahr: USA 2022
- Genre: Action
Thriller - Erschienen: 9.9.2022 (Amazon Prime)
- Spielzeit: 108 Minuten
- Darsteller: Liam Neeson
Aidan Quinn
Taylor John Smith
Emmy Raver-Lampmann - Regie: Mark Williams
- Drehbuch: Mark Williams
Nick May - Kamera: Shelly Johnson
- Schnitt: Michael P. Shawver
- Musik: Mark Isham
- FSK: 12
Wertung: 6/15 dpt