Das Wort des Jahres 2020


Erde als Coronazelle von Miroslava Chrienova auf PixabayJahresrückblicke sind ja schon eine gewisse Tradition. Egal ob es nun Musik, Nachrichten oder Gossip betrifft: wir alle schauen gerne zurück. Dieses Jahr ist die Situation wohl eine andere. Die anhaltende Corona-Pandemie beherrscht nach wie vor die Nachrichtenlandschaft und letztlich unseren täglichen Alltag.

Dies schlug sich auch auf die Wahl des “Wortes des Jahres 2020” sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Die Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. in Wiesbaden hat das Wort “Corona-Pandemie” als Gewinner auserkoren. Einhergehend mit der Pandemie hat sich gleich ein neues Wortfeld gebildet, mit weiteren Wortkreationen rund um das Virus.

Der Langenscheidt-Verlag wiederum, wählt das Jugendwort des Jahres. Hier hat sich “lost” durchgesetzt. Für all jene, welche jetzt “lost” sind und somit nicht wissen, was gemeint ist: Das englische Wort „lost“ wird heutzutage in der deutschen Jugendsprache in verschiedenen Situationen genutzt. Eine Person, die lost ist, ist ahnungslos, verloren oder hat einfach keinen Plan, was eigentlich gerade abgeht.

In Österreich hat erwartungsgemäß das “Wort des Jahres” ebenfalls etwas mit der Pandemie zu tun. Die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch in Graz hat “Babyelefant” auserkoren. Die österreichische Bundesregierung hat seit März des Jahres, diesen Babyelefanten bemüht um auf den Mindestabstand von einem Meter hinzuweisen. Das Jugendwort wurde ebenfalls von erwähnter Gesellschaft gewählt. Hier gewann der Ausspruch “Ok, Boomer”. Die Erklärung dazu lautet: Bezeichnet die Generation der Babyboomer, d.h. jene, die nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der 1960er Jahre auf die Welt gekommen sind. Die Phrase “Ok, Boomer” wird von Jugendlichen verwendet, um in zwei Worten ihre Sicht im derzeitigen Generationenkonflikt auszudrücken, indem den Boomern eine Reihe negativer Hinterlassenschaften vorgeworfen werden (Klimawandel, Umweltzerstörung, verminderte Einkommens- und Berufschancen etc.). Oft hat die Verwendung auch einen ironischen Unterton.

Die Schweiz, konkret das Departement Angewandte Linguistik an der Zürcher Hochschule, ist noch auf der Suche nach deren Wort des Jahres. Wir halten euch hier auf dem Laufenden.


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