Tom Crady – McCooper’s erster Fall – Der tödliche Winkel (Buch)

© Tredition

Italien in den frühen 1990er-Jahren. Jack McCooper, Superintendent Detective des CID (Criminal Investigation Department), Scotland Yard, ist in “Der tödliche Winkel” auf Mission, um einen verschollenen Gangster dingfest zu machen.

Tom Crady spinnt die Handlung in seinem Debütroman anhand einer Verhörsituation im norditalienischen Civitavecchia immer weiter. Beginnend mit dem Mord an der Ehefrau eines Immobilienmaklers, werden Verdächtige befragt. Der Mann und nunmehrige Witwer, Ricardo Taleri, ist dringend tatverdächtig. Wie könnte es auch anders sein, hat er Verbindungen zu dunklen Kreise, wo sich doch eigentlich seit Jahren Mafia und Polizei gegenseitig in Frieden lassen. Wer hat aber dieses stille Abkommen gebrochen?

In brummiger “Columbo”-Manier führt McCooper seine Ermittlungen, während sein junger und motivierter Praktikant, Maverick Jones, bei der italienischen Behörde und gegenüber seinen MI6-Vorgesetzten Eindruck schinden will. Die hiesige Leiterin der örtlichen Polizeibehörde, Magnolia Ligano hingegen, will den Mordfall schnellstmöglich beenden, da der Ruhestand ruft und sie auch noch ein Buch schreiben will.

Im weiteren Verlauf des Romans werden immer mehr Charaktere eingeführt und die Story aus ihrer individuellen Sichtweise dargestellt. Gerade anfangs ist dies eine Fülle an Informationen, die anhand der gemeinsamen Fallbesprechung, in kursiver Schrift gesetzt, zusammengehalten werden.

”Wissen Sie, der letzte … der Butler kündigte erst vor kurzem.”
Maverick rief aus dem Raum raus: “Aha! Der Butler!”
Ich verdrehte die Augen und war der Meinung, dass Taleri das Gleiche tat.Seite 57

Natürlich dürfen diverse Klischees nicht fehlen, über die mediterrane Lebensweise, die Verstrickungen zwischen Gesetz und Mafia, kleinere Liebeleien, ehrgeizige Jungpolizisten und dem Hauptprotagonisten, der schwankt zwischen Erfolgshunger und laissez faire.

Die Mischung aus Befragungen und Action ist gut dosiert, wenngleich das Erzähltempo im Grunde sehr gemächlich bleibt. Als Vorlage dienten wohl Krimiserien der 1980er- und 1990er-Jahre.

Fazit: „McCooper 1 – Der tödliche Winkel“ ist ein spannender Mix aus klassischem Krimi, britischem Cop-Drama und italienischem Mafia-Thriller. Trotz genretypischer Elemente bringt Crady frischen Wind durch seine zeitgenössische Perspektive und klare, pointierte Sprache.

Wertung: 10/15 dpt

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