Martin Suter – Allmen und die verschwundene Maria (Buch)


Martin Suter - Allmein und die verschwundene Maria (Cover © Diogenes Verlag)Der Mann schreibt schneller als unsereiner mit Lesen und Rezensieren nachkommen kann. Dennoch verdienstvoll, dass Suter die Allmen-Fans nicht lange zappeln ließ. In großer Höhe zappeln, denn der Meister hatte Allmen und die Dahlien mit einem klassischen Cliffhanger ausklingen lassen: Grad war es gelungen, das wertvolle Dahlienbild wiederzubeschaffen. Doch die Freude darüber und über die Belohnung währte nicht lange. Denn sogleich verschwindet María Moreno, die Lebensgefährtin von Carlos, Allmens Sidekick. Da sie wie Carlos illegal eingewandert ist, stellt eine Vermisstmeldung keine wirkliche Alternative dar. Doch es kommt noch schlimmer: Maria ist entführt worden – und das “Lösegeld” soll just jenes Kunstwerk sein, wie wir mit dem letzten Satz des für Suter-Verhältnisse ungewöhnlich harten, schnörkellos erzählten Vorgänger-Buches erfuhren.

Die Handlung wie auch die Härte finden in “Maria” ihre Fortsetzung. Ein “Prolog” bringt knapp die Vorgeschichte in Erinnerung, und schon sind wir mitten in der temporeichen Story – so flott, dass unser Held kaum sein sonst eher müßiggängerisches Leben genießen kann. Denn schließlich steht ein Leben auf dem Spiel und die Frist läuft. Dennoch erfahren wir übrigens, dass Allmen während des ganzen Dramas »wie immer« gut schläft (S. 197)…

Mangelnde Kooperationsbereitschaft der so reichen wie unliebenswürdigen Bildbesitzerin Dalia Gutbauer, die Beschädigung des Objekts der Begierde, Restaurationsversuche und sogar erneute Diebstähle bilden die Rückschläge bei den fieberhaften Versuchen von Carlos und Johann Friedrich von Allmen, María entweder zu befreien oder wenigstens gegen das Dahlienbild auszutauschen.

Mehr zu verraten hieße, den Hauptreiz zu nehmen. Und der ist wieder erheblich, auch wenn sich die Veröffentlichungsfrequenz des Autors an ein, zwei Stellen möglicherweise bemerkbar macht. Daran könnte es zumindest liegen, dass eine Dame, die sich für Allmen schön machen will, sich erst ausgiebig schminkt (gar mit einem als »unnachsichtig« beschriebenen Make-up; S. 34), um sodann unter die Dusche zu springen (S. 20). Wie auch immer – es überwiegt die Freude an einem nach Verfilmung geradezu schreienden und packenden Kriminalroman, der auch als E-Book und als Hörbuch verfügbar ist.

Cover © Diogenes Verlag

Wertung: x/15 dpt


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