Der diesjährige Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz geht an die Schriftstellerin
Jenny Erpenbeck.
Oberbürgermeister Sven Schulze, Dr. Ulrike Uhlig, Vorstandsvorsitzende der Internationalen
Stefan-Heym-Gesellschaft e. V., und Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Inhaberin des Lehrstuhls für
Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz, gaben die
Preisträgerin heute bekannt.
In der Begründung des Kuratoriums heißt es unter anderem: „Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die
kritische Reflexion der gegenwärtigen Gesellschaft in ihren vielfältigen historischen und kulturellen
Bezügen. Dabei instrumentalisiert sie Literatur nicht als moralische Keule, sondern begreift sie –
ganz im Sinne Stefan Heyms – als ein Medium, das dem Leser im besten Wortsinn ‚zu denken
gibt‘.“
Die in Ostberlin geborene Schriftstellerin Jenny Erpenbeck schlug neben ihrer Karriere als
Theaterregisseurin in Deutschland und Österreich eine Laufbahn als Schriftstellerin ein.
1999 erschien ihr Debütroman „Geschichte vom alten Kind“. Neben weiteren Romanen wie
„Heimsuchung“ (2008), „Aller Tage Abend“ (2012), „Gehen, ging, gegangen“ (2015) und „Kairos“ (2021) veröffentlichte Jenny Erpenbeck Essays sowie Dramen, die sie zum Teil selbst inszenierte.
Ihre Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Insbesondere für ihr literarisches Schaffen wurde sie mit einer Reihe nationaler und internationaler Preise, zuletzt dem Uwe-Johnson-Preis, geehrt.
Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz 2023 wird am Samstag, dem 1. April 2023, in einer Festveranstaltung verliehen.
Internationaler Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz
Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wird in Erinnerung an das Leben, Werk
und Wirken von Stefan Heym, Sohn und Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, verliehen. Mit dem
Internationalen Stefan-Heym-Preis sollen zeitkritische und couragierte Persönlichkeiten gewürdigt
werden, die wie Stefan Heym als Schriftsteller bzw. Publizisten herausragende und nachhaltig
wirkende Leistungen erbracht haben. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Erstmals wurde der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz 2008 an Amos Oz
verliehen. 2011 erhielt Bora Ćosić die Auszeichnung. Aus Anlass des 100. Geburtstags von Stefan
Heym wurde der Preis 2013 an Christoph Hein verliehen. 2017 erhielt die polnische Schriftstellerin
und Publizistin Joanna Bator den Preis. Die kroatische Schriftstellerin und Journalistin Slavenka
Drakulić und der schwedische Autor und Journalist Richard Swartz sind die Preisträger des
Internationalen Stefan-Heym-Preises 2020.
Dem Kuratorium, das über die Vergabe des Preises entscheidet, gehören der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, die Präsidentin des P.E.N. Zentrums Deutschland, der Präsident des Goethe-Institutes, der Leiter des C. Bertelsmann Verlages, der Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion, die Vorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft e. V., zwei Stadträte des Kulturausschusses der Stadt Chemnitz sowie
Prof. Dr. Bernadette Malinowski als Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz an.
Quelle: Pressemitteilung