The Offspring – Let The Bad Times Roll (Musik) (CD, Vinyl, Digital)


The Offspring – Let The Bad Times Roll (Musik) (CD, Vinyl, Digital)

The Offspring - Let The Bad Times Roll (© Concord Records / Universal Music)
The Offspring – Let The Bad Times Roll (© Concord Records / Universal Music)

Ist ja nicht so als passiere es selten, das ein Künstler eine Veröffentlichung ankündigt und sie wieder verschiebt. Die erste Ankündigung zum bald erscheinenden neuen Studioalbum “Let The Bad Times Roll” von den Cali-Punkrockern The Offspring gab es schon sechs Monate nach der Veröffentlichung von “Days Go By”. Diese Gerüchte wurden immer wieder befeuert und dann wieder verschoben. Insgesamt hat es neun Jahre gedauert. Zuletzt wurde es 2020 wegen der COVID-19/Corona-Pandemie verschoben. Am 16. April 2021 soll es nun schlussendlich hochoffiziell erscheinen.

Angelehnt ist der Album- und Songtitel an den Track “Shit Is Fucked Up” vom Studioalbum “Rise And Fall, Rage And Grace” (2008), der damals darauf hindeuten sollte, dass es schlimm um die Welt steht und es alles andere als rund läuft. Nun mussten sich Dexter Holland und Gitarrist Noodles eine Steigerung und gleichzeitig etwas Neues überlegen. Wie wir nun alle wissen, ist es auch nicht besser, sondern in vielen Punkten bescheidener geworden.

Drei der zwölf Stücke auf diesem Album sind aber schon bekannt. “Coming For You”, erschien bereits 2015 und wurde der Theme-Song zu WWE Elimination Chamber. Damals war allerdings noch unklar, ob es eine Off-Single bleibt oder auf dem kommenden, zehnten Album der Band landen würde. Klasse Punkrock-Song. “In The Hall Of The Mountain King” von Edvard Grieg wurde hier ebenfalls als punkrockige Version aufgenommen. Damit reihen sich The Offspring bei extrem vielen Künstlern ein. Das Stück gehört zu Peer Gynt, Suite No. 1, Op. 46. Das dritte Stück ist “Gone Away Requiem”, besser bekannt als “Gone Away” vom Album “Ixnay on the Hombre” aus dem Jahre 1997. Hier gibt es eine Klavier-Version davon zu hören. Ebenfalls gelungen, ob die Welt allerdings darauf gewartet hat, muss jede:r selbst für sich entscheiden.

“This Is Not Utopia” ist als Opener auch als “Oh, geil, ich kann aufatmen” gedacht und schafft dies ziemlich gut. Denn es zeigt die Band von einer soliden Seite ohne unschöne musikalische Ausfälle. Danach folgt der Titelsong, der etwas merkwürdig daherkommt und rockige Elemente mit Ska-Anleihen verbindet. Einige Experimente werden gewagt. Geht aber durchaus in Ordnung. Melodisch, irgendwie auch Offspring-isch genug für einen Wiedererkennungswert. “Behind Your Walls” baut sich zu Beginn zaghaft auf, geht dann aber dann in Mid-Tempo nach vorne. Hier ist Offspring ebenfalls erkennbar und es zeigt sich einmal mehr, die Fähigkeit gute, packende, melodische Stücke schreiben zu können. In die gleiche Riege gesellen sich auch “Army Of One”, “Breaking These Bones” und das schon erwähnte “Coming For You”.

Mit “We Never Have Sex Anymore” fängt die zweite Hälfte an und schlägt den Gong für die zweite Runde. Ein bisschen schelmisch kommen The Offspring im Text schon rüber. Der Sound ist rockig, mit einer Trompete, Swing- und Jazz-Elementen. Danach kommt das Edvard Grieg-Instrumental und wird, wie gewohnt, immer ein wenig flotter.

Nun folgen mit “The Opioid Diaries” und “Hassan Chop” wieder zwei lupenreine Cali-Punkrock-Stücke von The Offspring und diese gehen gut nach vorne. Als vorletztes Stück kommt das schon erwähnte “Gone Away Requiem” und der Song “Lullaby”. Schwere Streiche und ein mit Effekten besetzter Gesang. Etwas mehr als eine Minute und es gibt eine Ballade als Rausschmeißer. 

Ich kannte nur “Gone Away” im Original und natürlich die Original-Version von Edvard Griegs Klassik-Stück. “Coming For You” war mir ebenfalls gänzlich unbekannt, insofern war das Album für mich voll mit neuen Stücken, die alle zwischen 2013 und 2019 entstanden sind. Ob in den Stücken die ganzen Geschehnisse in Form von Band-Interna verarbeitet wird, entzieht sich meiner Kenntnis (Abgang eines Mitglieds, Klage(n) und und und). Würde es aber verneinen. Darüber wurde auch in einschlägigen Publikationen lang und breit berichtet.

Insgesamt kann ich also sagen, dass es sich hierbei um ein gutes, punkrockiges Album handelt. Schlechtzureden gibt es hier nichts. Eine überragende Leistung ist allerdings auch nicht dabei. Es ist gut und fügt sich im Offspring-Sound und in deren Diskografie ein. Fans, die mit einem offenen Ohr hinhören, wird es gefallen, denn sie werden mit einigen Experimenten und zwei Covern (“In The Hall Of The Mountain King” und “Gone Away Requiem”) belohnt.

  • Interpret(en): The Offspring
  • Titel: Let The Bad Times Roll
  • Label: Concord Records / Universal Music
  • Erschienen: 04/2021
  • Spielzeit: 33:21 Minuten
  • Sonstige Informationen:
    Green Hell Mailorder
    Erwerbsmöglichkeiten
    • Tracklist:
      • This Is Not Utopia
      • Let The Bad Times Roll
      • Behind Your Walls
      • Army Of One
      • Breaking These Bones
      • Coming For You
      • We Never Have Sex Anymore
      • In The Hall Of The Mountain King
      • The Opioid Diaries
      • Hassan Chop
      • Gone Away Requiem
      • Lullaby


Wertung: 11/15 dpt


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