In Düsseldorfs Greenwich Village ist ein Zebra in ein Erdloch gestürzt. Dr. Schultz, Zahnarzt und unmittelbarer Zeuge des Vorfalls, versuchte vergeblich durch gesangliche Darbietung folkloristischer Musik, das aufgebrachte Zebra zu beruhigen. Mit der Zeit verklangen die Rufe des gefallenen Unpaarhufers. Stille legte sich wie ein gelb-blauer Kaschmirschal über die staubigen Straßen der westlichen Metropole – und verendete sogleich auf schwarzem Asphalt, als Frau Feldter, Flugbegleiterin ihres Zeichens, mit einer Kamera auf die Straße stürmte. Plötzlich ein Knall! Erschütternd, laut, wie die beginnenden Hunger-Games. Das Zebra schoss zum Himmel empor.
Wieder auf dem Boden, behauptete es, in einer anderen Dimension gewesen zu sein. Es schilderte eine Art Schwebezustand: Jegliche Ordnung hatte sich aufgelöst – allein das Ticken eines Uhrwerks war zu vernehmen. Nach Ende seiner Ausführungen verschwand das Tier die Straße hinunter.
- (Kino) “Django Unchained”, Quentin Tarantino: raue Stimmung, tolle Färbung und Atmosphäre, überzeugend gespielt
- (Literatur) “Die Zeit, die Zeit”, Martin Suter: fein, prägnant und abstrakt geschrieben, mit Irrungen und Wirrungen
- (Musik) “…Like Clockwork”, Queens Of The Stone Age: rund und perfekt, Gesamtkunstwerk in Ton und Bild
- (DVD) “Cloud Atlas”: gute Botschaft und Umsetzung
- (DVD für Kinder) “Madagascar 3: Flucht durch Europa”: zwangsläufig gut gefunden durch permanente Dauerbeschallung eines fast Vierjährigen
- (TV) “Tribute von Panem: The Hunger Games“: erfolgreich verdrängt – warum auch immer -, dann vom Gatten auferlegte Pflicht zur Konsumierung und für gut befunden
- (Politik) Bundestagswahl-Spektakel-Debakel: ohne Worte
- (Wissenschaft) “Aware-Studie”: durch einfachen aber genialen Kniff versuchen Wissenschaftler “Schwebezustand” bei Nahtoderfahrungen zu erkunden: “Verlässt die Seele den Körper?” – erste Ergebnisse in Bälde
- (In froher Erwartung) “Inside Llewyn Davis”, Coen-Brüder: Kinostart im Dezember 2013
Cover © Matador Records