Paradise Hills
Eine opulente Hochzeitsfeier mit zahlreichen Gästen und ausgestattet wie am russischen Hof vor zig Jahren. Die Ehefrau wird in das Obergeschoss geschickt, um ihre Pflichten zu erfüllen. Schnitt – 2 Monate zuvor.
Die junge Uma (Emma Roberts) wacht in einem seltsamen Bett in einem noch seltsameren Raum auf. Ausgestattet mit einem dreckigen Schlafmantel und verschlissenen Turnschuhen, tritt die junge Frau die Flucht an. Dabei läuft sie durch einen groß angelegten Rosengarten, welcher auf einer Inselanhöhe angelegt wurde. Bevor sie dem Eiland entfliehen kann, wird die Flüchtige jedoch aufgehalten.
Die wunderschön, bizarre Kulisse ist ein “Therapiezentrum für emotionale Heilung”, welches von der sogenannten Herzogin (Milla Jovovich) geführt wird. In besagter Einrichtung, kommen scheinbar unbelehrbare Mädchen um sie nach zwei Monaten wieder gesellschaftsfähig zu machen. Die Hochglanzkulisse mit üppiger Vegetation, Himmelbetten und vergoldeten Porzellanwaschbecken ist eine Mischung aus einem Heidi Klum Bootcamp und Barbies Traumschloss. Doch Uma kommt es zunehmends wie ein Alptraum vor. Nachdem die scheinbare Rebellin einen Heiratsantrag eines reichen Schnösels ausgeschlagen hat, soll sie auf der Insel gefügig gemacht werden. Ihre unmittelbaren Zimmergenossinnen sind die korpulente Chloe (Danielle Macdonald), welche von ihrer Mutter zum Abnehmen hergeschickt wurde. Die asiatische Yu (Awkwafina), mit einem Hang zu extravaganten Kopfhörern, leidet an Panikattacken und Sängerin Amarna (Eiza González) wollte ihre eigenen Songs veröffentlichen, zum Unmut ihrer Plattenfirma.
Hinter der perfekt Fassade schlummert aber ein dunkles Geheimnis. Ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen, liegt es auf der Hand, dass die Herzogin ein doppeltes Spiel spielt.
“Paradise Hills” ist der erste abendfüllende Film der spanischen Regisseurin Alice Waddington. Diese liefert hiermit vor allem ausstattungstechnisch ein opulentes Feuerwerk ab. Kostüme und Set-Design könnten tatsächlich einerseits aus einer längst vergangenen Zeit stammen und gleichzeitig wirkt alles steril und futuristisch. Beim Drehbuch gibt es allerdings doch einige Schwächen. Einerseits soll gezeigt werden, wie schlimm es nicht ist, fremdbestimmt leben zu müssen, andererseits sieht das Publikum dennoch glattpolierte Prinzessinnen, welche scheinbar den Umerziehungsprozess problemlos über sich ergehen lassen. Jede der Protagonistinnen ist aus einem anderen Grund auf der Insel. Letztlich spielt dies aber keine Rolle. Wie zu erwarten, birgt das Paradies ein dunkles Geheimnis. Die Auflösung dessen, ist allerdings stark an den Haaren herbeigezogen.
Fazit: Während die Ausstattung von “Paradise Hills” erstklassig und die schauspielerische Leistungen ebenfalls sehenswert sind, gibt es leider Abzüge bei der Story. Für einen netten Filmabend zwischendurch reichts aber allemal.
- Titel: Paradise Hills
- Originaltitel: Paradise Hills
- Produktionsland und -jahr: USA/Spanien 2019
- Genre:
Science-Fiction, Drama, Fantasy - Erschienen: 28.01.2021
- Label: Koch Films
- Spielzeit:
95 Minuten auf 1 Blu-Ray - Darsteller:
Emma Roberts
Milla Jovovich
Awkwafina - Regie: Alice Waddington
- Drehbuch: Sofia Cuenca
Alica Waddington
Brian DeLeeuw
Nacho Vigalondo - Kamera: Josu Inchaustegui
- Schnitt: Guillermo de la Cal
- Musik: Lucas Vidal
- Extras: Kinotrailer, 3 Features
- Technische Details (Blu-Ray)
Video: 2.00:1 (16:9)
Sprachen/Ton: D, E
Untertitel: D, E - FSK: 12
- Sonstige Informationen:
Produktseite
Erwerbsmöglichkeiten
Wertung: 9/15 dpt
Fotos © Koch Films