Robert C. Marley – Inspector Swanson und das Kabinett der Kuriositäten (Buch)


Elfter Fall für Chief Inspector Donald Swanson

Kaum ist das Geheimnis um die Eltern des jungen Badger gelöst, wurde dieser prompt „entführt“. Sein Ziehvater Frederick Greenland ist verzweifelt und bittet seinen Freund, Chief Inspector Swanson, um Hilfe, doch scheint dieser machtlos zu sein. Allerdings hat er auch nur wenig Zeit, denn ein höchst dubioser Mordfall verlangt ihm alles ab. Zuvor muss er aber seine Frau Annie zu den Nachbarn begleiten, denn die Tochter des Hauses Miller, Heather, feiert ihre Verlobung mit Henry Armitage.

Einige Tage zuvor wurde auf dem Friedhof Baron’s Court die Leiche eines skelettierten Säuglings gefunden, die dort schon einige Jahre unter einem Haufen von Bruchsteinen versteckt lag. Angrenzend an den Friedhof steht ein Haus, in dem sich das bekannte Kabinett der Kuriositäten befindet und genau dort gibt es einen Toten. Unter dessen Brustbein steckt ein indischer Dolch, die Todesursache ist folglich offensichtlich, während die Identität des Opfers Rätsel aufgibt. Es ist nicht das einzige, denn der Betreiber des besagten Kabinetts Edward Onsell gibt an, dass der Raum, in dem sich die Leiche befindet, abgeschlossen war und nur er den einzigen Schlüssel besitzt. Und dann wäre da noch ein Taschentuch, das um den Dolch gewickelt ist und dessen Besitzer Swanson nur zu gut kennt: Henry Armitage. Dieser ist aber nicht mehr greifbar, da er während einer Fahrt mit einem Riesenrad auf der beliebten Indienausstellung verschwand.

Und wieder ist ein Jahr vorbei

Seit dem Jahr 2014 erscheint in jährlicher Regelmäßigkeit der neue Fall für Chief Inspector Donald Swanson, was sich spätestens 2025 ändern wird, denn Swanson wurde endlich zum Superintendent befördert. Jetzt heißt es aber erst mal wieder den aktuellen Fall zu genießen, worauf sich Freunde des Krimigenres Cosy freuen können. Action sucht man hier vergebens, es geht geruhsam zu, wenngleich das Verbrechen allgegenwärtig scheint. Eine große Indienausstellung begeistert die Londoner, deren Attraktion neben dem bereits erwähnten Riesenrad auch der legendäre Schachautomat ist (vgl. Robert Löhr „Der Schachautomat“).

„Inspector Swanson und das Kabinett der Kuriositäten“ setzt unmittelbar am Vorgänger an, in dem Badger „entführt“ wurde. Die Badger-Sidestory ist neben den bekannten Haupt- und Nebenfiguren die große Konstante in den Swanson-Romanen. Neu ist hingegen, dass Swansons Frau Annie, sonst eine recht unscheinbare Nebenfigur, erheblich viel Platz einnimmt, was nicht zuletzt der Ausgangssituation geschuldet ist. Annie ist mit den Nachbarn bekannt und wird daher zur Verlobungsfeier eingeladen. Man ahnt, dass hier ein Schlüssel zur Lösung des Falls liegen könnte, nicht von ungefähr gerät der künftige Schwiegersohn in Verdacht. Allerdings kommen weitere Figuren als Täter in Frage, wobei das Finale eine Überraschung bereithält. Immerhin dauert es hundertneunzig von zweihundertfünfzig Seiten bis die Identität des erstochenen Opfers bekannt wird. Bis dahin dürfen, wie gewohnt, die Polizisten Phelps und Wensley ihr Konkurrenzverhalten weiter ausleben. Robert C. Marley bleibt seinem gewohnten Stil also treu, die Fans seiner Serie werden es ihm danken. Apropos: Nicht zuletzt wegen dem bereits erwähnten Badger empfiehlt es sich, die Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ja, alle Romane lassen sich problemlos „ohne Vorkenntnisse“ verstehen, aber mehr Spaß macht es schon, wenn man die privaten wie polizeilichen Zusammenhänge „von früher“ kennt. Der trocken-britische Humor des Protagonisten sei abschließend nicht unerwähnt, denn er trägt maßgeblich zum Lesegenuss bei.

Weiß nicht, wie die das Skelett in der Dunkelheit überhaupt gesehen haben.“
„Möglicherweise hatten sie ein Lampe.

Die Inspector-Swanson-Reihe rezensiert

  • Autor: Robert C. Marley
  • Titel: Inspector Swanson und das Kabinett der Kuriositäten
  • Verlag: Dryas
  • Umfang: 252 Seiten
  • Einband: Taschenbuch
  • Erschienen: November 2024
  • ISBN: 978-3-98672-065-0
  • Produktseite  

Wertung: 12/15 dpt

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